Orkgruben und Monsterverliese

Die dunklen Kammern in denen Saurons schreckliche Geschöpfe gezüchtet werden.

Eruan stand in Mitten einer Menge Orks, für gewöhnlich hätten sie sich sofort auf einen Menschen gestürzt und ihn zu Wargfutter verarbeitet, doch hier verhielt es sich anders. Sie fürchteten Eruan, galt er doch als teils noch brutaler seinen Feinden gegenüber als die Orks. Nun stand dieser Mensch da und blickte mit den anderen Orks auf eine freie Fläche in der Mitte. Dort standen zwei Orks, welche sich wie Raubtiere umkreisten, ehe einer zum Angriff ansetzte. Die beiden Kontrahenten trugen dabei keine Waffen, sondern nur ihre bloßen Hände. Der Angreifer verpasste seinem Gegner einen Kinnhaken, welcher dadurch nach hinten stolperte. Sofort setzte der Angreifer nach und schlug erneut zu, jedoch ließ der andere Ork sich fallen und trat seinem Feind die Beine weg. Der gerade noch angreifende Ork wurde von den Beinen geholt und landete unsanft auf dem Boden, Eruan lachte auf, er hatte auf den Ork gewettet, welcher gerade im Begriff war zum Gegenschlag auszuholen.
Dieser schlug auf seinen am Boden liegenden Gegner ein, bis er einen Tritt in den Magen erhielt und kurz auf die Knie ging. Eruan stöhnte auf, als sein Ork einen Schlag nach dem anderen erhielt und irgendwann bewusstlos auf dem Boden landete. Wütend stapfte er in den Ring und packte den Ork, auf den er gewettet hatte. "Du bist zu nicht zu gebrauchen!" brüllte er und schleifte den Verlierer aus dem Ring. Er stoppte kurz vor dem Warggehege, das Gebrüll und Geknurre der Warge war lautstark zu vernehmen und der Ork kriegte es mit der Angst zu tun. Eruan hob ihn hoch und drückte ihn an den Rand der Warggrube. Die Warge hatte bereits gemerkt, was gleich geschehen würde und versammelten sich. "Du hast mich enttäuscht." sagte Eruan lediglich und ließ den Ork fallen. Schreiend landete dieser in der Menge der Wargs und als Eruan die Gruben wieder verließ, hörte er die letzten Schreie der Orks und das Toben der Warge, es ließ ein Grinsen auf seinem Gesicht entsehen.

<----- Steinhöhle

Torra betrat die Orkgruben mit gleichgültiger Miene und die Orks wichen vor ihr zurück und so konnte sie sich ohne Probleme einen Weg bahnen. Die Kreaturen kannten sie und wusste, dass sie sie fürchten sollten. Sie wusste wo sie Eruan finden würde und steuerte zielstrebig auf den Kreis zu, der sich gebildet hatte. Dort fanden anscheinend mal wieder Zweikämpfe zwischen Orks statt, Torra fand diese recht langweilig und ermüdend, aber Eruan hatte anscheinend Gefallen daran gefunden.
Kein Ork wagte es sich ihr in den Weg zu kommen, deswegen war sie recht schnell am Ort des Geschehens angekommen. Sie sah sie kurz nach dem Krieger um und hatte ihn schnell inmitten all der Orks ausgemacht, was nicht schwer war. Sie zog angewiedern die Nase kraus, hier stank es abscheulich. Sie verstand nicht, wie der Mann hier freiwillig seine Zeit verbringen konnte, aber Eruan war ihr sowieso schon immer etwas suspekt gewesen.
Zielstrebig ging sie auf den großen Mann zu. Bei ihm angekommen verschränkte sie die Arme vor der Brust und hob eine Augenbraue. "Du sollst Sauron und Anira bei einer Reise begleiten.", meinte sie schlicht und mustere den Krieger abwartend, ehe sie auf dem Absatz wieder kehrt machte und den Ausgang ansteuerte. Er wusste, dass Sauron und Anira keine Verspätungen gestatteten, deswegen war sie sich ziemlich sicher, dass er ihr sofort folgen würde.

Eruan hatte schon auf den nächsten Ork gesetzt, als Torra neben ihm auftauchte.
Auf was für eine Reise denn? Sofort folgte der Krieger ihr. Der Ork, welcher die Wetten entgegennahm fluchte und rief Eruan etwas hinterher. Dieser drehte sich um und sandte dem Ork einen vielsagenden Blick entgegen, welcher ihn sofort verstummen ließ. Nun ging er neben Torra her, "Wohin bei Morgoths verkohltem Hintern will unser Gebieter eine Reise unternehmen?" fragte er sie verwundert und suchte dabei seinen Geldbeutel. Er fand ihn nicht an seinem Gürtel und vermutete, dass ein Ork sich den Beutel geschnappt hatte, kurz verfinsterten sich die Gesichstszüge Eruans und dann hatte er wieder ein Lächeln. Der Ork würde bezahlen. Bei dem Gedanken, dass Aníra ebenfalls dabei sein würde, ging Eruans Laune nach unten, er hatte sich noch nie sonderlich mit ihr verstanden. Sein Vorteil war, dass er ihr nicht direkt unterstellt war, so wie Torra und Akira. Seine einzige Loyalität lag bei Sauron und dies nur durch Hass.
"Gibt es genauere Informationen darüber, was Sauron vor hat?"

Torra bahnte sich weiter ihren Weg durch die Masse von Orks und blickte nicht zu Eruan, sondern starrte unentwegt nach vorne. Sie konnte es nicht abwarten, endlich aus diesem Loch heraus zukommen, die Luft war schrecklich.
Wie sie schon richtig vermutet hatte, war Eruan ihr sofort gefolgt, ein fiese Grinsen erschien auf ihrem Gesicht. Sie kannte den Mann nicht allzu gut, immerhin redete er so gut wie nie und sie waren sich auch noch nicht oft begegnet.
Als er begann Fragen zu stellen verdrehte sie die Augen und warf ihm einen genervten Blick zu. "Ich hab keine Ahnung wo hin es geht und selbst wenn, wieso sollte ich dir das sagen?", meinte sie kalt und wandte dann den Blick dann wieder ab. Sie war durch die kurze Begegnung mit Anira schon wieder unnötig gereizt und machte dem nun Luft.

"Vielleicht, weil ich der bestaussehenste Kerl in Mordor bin?" entgegnete Eruan lachend und schubste einen Ork beiseite, welcher ihm im Weg stand.
Der Ork wandt sich um und wollte Eruan schlagen, als er sah wen er vor sich hatte, stoppte der Ork sofort. Doch es war bereits zu spät. Eruan packte den Ork am Hals und drückte fest zu, sodass Luftröhren und Kehlkopf eingequetscht wurden. Röchelnd ging er Ork zu Boden, Eruan nahm sich ein Tuch und wischte sich seine Hand ab. Zwar gefiel es ihm auf die Orkkämpfe zu wetten, aber er hasste diese Kreaturen nicht minder als andere Menschen. Sie stanken, waren hässlich und primitiv.Im gehen fiel ihm Torras genervter kalter Gesichtsausdruck auf und er sagte nekisch, "Hier in Mordor ist es so heiß und trotzdem gehst du wie ein Eiszapfen hier durch.".
Ihm war bewusst, dass er sich gleich etwas anhören konnte, aber er hatte sich den Kommentar nicht verkneifen können, trotz all des Hasses in seinem Herzen, verspürte er immer noch Humor.

Torra lief weiter und sah erst wieder zu ihm, als er meinte, dass er der Bestaussehendste hier wäre. Sie lies ein schnaubendes Lachen hören und musterte ihn mit hochgezogener Augenbraue. "Na ja, is ja nicht gerade schwer, wenn hier sonst nur Orks leben.", sagte sie sarkastisch und sah wieder nach vorne.
Als er einen Ork würgte lief sie einfach weiter. Soll der doch selber mit der Wut Saurons klar kommen. Dachte sie sich, doch sie hatte sich zu früh gefreut. Das ganze dauerte nicht lange und er hielt weiter Schritt mit ihr. Zu ihrem Erfreuen konnte er sich natürlich ein weiteres Kommentar nicht verkneifen, anscheinend war der Kerl heute mal gut gelaunt.
Torra verzog das Gesicht zu einem bitteren Grinsen. "Wir wollen ja nicht, dass du dich verbrennst.", meinte sie und sah ihn frech grinsend an. Wie du mir so ich dir. Sie sah wieder auf den Weg und lief provozierend mit der Hüfte schwingen davon und warf ihm über die Schulter ein augenzwinkernden Blick zu.

Während Torra provozierend vor ihm herlief, musste er knurren. Torra war eines der wenigen gutaussehenden Wesen die Mordor bewohnten und so rief er ihr hinterher, "Jetzt würde ich mich aber gerne verbrennen!" und lief ihr prompt nach. Ein Lachen entfuhr Eruans Mund, als neben den beiden ein Ork von einem Troll zerquetscht wurde, "Ich verstehe nicht wie man darüber nicht lachen kann." sagte er und stupste Torra grinsend mit dem Ellbogen an.
Er fragte sich, was Aníra wohl getan hatte, dass Torra so genervt war. Einige Sekunden später fiel es dem Krieger ein, Ihre Peitsche, hat sie damit mal wieder gespielt. Es kümmerte ihn jedoch wenig und als er nocheinmal zur Seite blickte, konnte einen weiteren Ork sehen, der von dem troll weggeschleudert wurde.
Dann drehten sich die Gedanken des Kriegers wieder um das Vorhabens Saurons. Der Herr von Mordor ging nicht einfach auf eine Reise, etwas war im Gange, das wusste Eruan genau. Aber er würde es früher oder später eh erfahren, als verbannte er dieses Thema vorerst aus seinen Gedanken und blickte wieder zu Torra.

Torra bekam mit, dass er ihr hinterher lief und ein zufriedenes Grinsen breitete sich auf ihrem Gesicht aus. Ihr Grinsen wurde noch breiter, als er meinte, dass er sich jetzt gerne verbrennen würde. Irgendwie hob er mit seinen Sprüchen ihre Laune wieder etwas, also meinte sie schlagfertig. "Glaub mir, dass willst du nicht.", sie zwinkerte ihm frech zu und fügte hinzu. "Das würdest du nicht überleben."
Als er zu dem Troll und dem Ork sah und lachte schüttelte sie nur den Kopf und lief weiter ohne etwas zu sagen. Es war durchaus nicht unamüsant, aber es brauchte schon etwas mehr, dass sie laut lachte.
Sie waren nun fast am Ausgang angelangt und Torra kam schon mit einem leichten Windstoß etwas frische Luft entgegen. Sie suefzte lautlos, Meter für Meter wurde es besser zu atmen.
Ihre Schwester hatte wahrscheinlich inzwischen den halben Stall auseinander genommen. Der Gedanke lies sie leicht schmunzeln und ihre Schritte beschleunigen.


---->Ställe

Eruan bemerkte das Grinsen auf Torras Gesicht und er scholt sich innerlich dafür, dass er auf ihre Provokation engegangen war. Als sie meinte, dass er es nicht überleben würde sich zu verbrennen lachte er erneut, "Dann würde ich als glücklicher Mann sterben." sagte er und konnte nun auch angenehme Luftzüge spüren. Zwar war die Luft in Mordor nicht so frisch wie in anderen Gebieten Mittelerdes, aber sie war allemal besser, als die Luft in den Orkgruben.
Eruan nahm einen tiefen Zug Luft und schaute über die vertrockneten Ebenen Mordors. Es war ein trostloser Anblick, doch wenn Sauron ersteinmal die anderen Völker unterworfen hatte, würde er Eruan vielleicht die Herrschaft über eines dieser Gebiete übertragen. Mit diesem Gedanken folgte er Torra weiter bis zu den Ställen, wo bereits ihre Schwester, Akira, wartete.